Endlich war es so weit: Wieder einmal starteten wir Ende November zur Akademie Am Tönsberg in Oerlinghausen. Gemeinsam mit 15 Schülerinnen und Schülern der Stufe EF vom Gymnasium An der Stenner ging es wie gewohnt mit Frau Thiel und Herrn Baltzer in die Villa Welschen zum nun schon traditionellen gemeinsamen Arbeiten mit unseren polnischen Freunden aus Chorzów.
So trafen wir uns am Montag, dem 24.11.2025 bereits um 6.45 Uhr am Hembergparkplatz, um auf unseren Bus für den Transfer zu warten. Die polnische Delegation hatte bereits am Vortag den Bus in Chorzów bestiegen und 14 Stunden Fahrt hinter sich gebracht. Nun waren alle froh, die letzte Etappe gemeinsam zu meistern.
So ging es auf der A2 Richtung Bielefeld, um 9.30 Uhr kamen wir an der Villa Welschen an und wurden schon von unseren beiden Seminarleitern Carolin Wenzel und Karsten Pieper empfangen. Die beiden arbeiten nun schon das vierte Jahr mit unseren Schülerinnen und Schülern zusammen, umso herzlicher war der Empfang.
Zur Begrüßung ging es erst einmal in den großen Seminarraum, wo sich alle mit Brötchen und Kaffee stärken konnten, dann gab es die erste Kennenlernrunde, bevor die Zimmer in Besitz genommen wurden.
Um 12.30 Uhr trafen wir uns dann alle wieder zum gemeinsamen Mittagessen, der Nachmittag wurde dann wieder ein wenig in gemeinsamer Runde gearbeitet. Die Gruppe musste sich erst einmal richtig kennenlernen und so gab es verschiedenste Aktivitäten, sich untereinander anzufreunden und die Sprachbarriere so schnell wie möglich zu durchbrechen. Aber wie in jedem Jahr waren die anfänglichen Ängste schnell überwunden und die deutschen und polnischen Schülerinnen und Schüler gingen gemeinsam los, um die ersten Aufgaben zu erfüllen.
Zum Abendessen war die Stimmung dann vollständig gelöst, überall unterhielt man sich aus einer Mischung aus Deutsch, Polnisch und Englisch; Verabredungen zum gemeinsamen Spielen wurden getroffen und fast alle gingen mit den Lehrerinnen und Lehrern zum nahegelegenen Supermarkt, um sich für die gemeinsamen Abende mit Snacks und Süßigkeiten zu versorgen. So ging es mit guter Stimmung in den ersten gemeinsamen Abend.
Der zweite Tag begann mit einem leckeren Frühstück, das keine Wünsche offenließ. Pünktlich um 9:00 Uhr trafen sich dann alle Teilnehmenden im Seminarraum und starteten mit einem aktiven Warm-up Spiel in den Arbeitstag. Nach diesem Spiel sollte nun wirklich jeder die Namen aller anderen kennen.
Direkt im Anschluss an diese Aktivität stellten Karsten und Carolin den größten Programmpunkt der Woche vor, die Simulation „Welcome to Krapowa!“, die uns die folgenden zweieinhalb Tage beschäftigen sollte.
In diesem Rollenspiel schlüpften die Schülerinnen und Schüler in die Rolle der Bewohner der fiktiven Industriestadt Krapowa und erlebten, wie es ist, in einer Stadt zu leben, die von einer schlechten Wirtschaftslage, hoher Arbeitslosigkeit, Umweltproblemen, allgemeiner Politikverdrossenheit und schwindender Lebensqualität geprägt ist.
Die zentrale Frage der Simulation war, wie Krapowa – eine Stadt, die nicht zufällig Parallelen zu vielen anderen europäischen Städten aufweist – wieder zu einem Ort werden kann, in dem man gerne lebt. In verschiedenen Rollen – als Politiker, Unternehmer oder engagierte Bürger – diskutierten die Schülerinnen und Schüler über zwei Tage hinweg leidenschaftlich. Sie stritten, demonstrierten, verhandelten und suchten gemeinsam nach nachhaltigen Lösungen für die zahlreichen Herausforderungen ihrer Stadt. Dabei wurden der Verlauf des Planspiels und die Ergebnisse, von der spieleigenen Pressegruppe „Krapowa Transition Network“ festgehalten, die regelmäßig selbst produzierte Nachrichtenbeiträge präsentierte.
Während der Simulation merkten die Jugendlichen schnell, dass viele Themen der Simulation miteinander verbunden sind und es nicht selten - wie im echten Leben auch - zu Interessenskonflikten kommt. Sie lernten, dass Nachhaltigkeit nicht ohne soziale Aspekte gedacht werden kann, dass politische Gegebenheiten und Machtkonstellationen eine entscheidende Rolle spielen, und dass Geld eine knappe, aber begehrte Ressource ist. Die Simulation zeigte den Jugendlichen, wie schwierig und zugleich spannend demokratische Entscheidungen sein können. Dabei entdeckten sie, wie wichtig Zusammenarbeit, gegenseitiges Verständnis und Kompromissbereitschaft sind.
Während der arbeitsintensiven Zeit wurden wir kulinarisch jeden Tag bestens versorgt. Vormittags gab es eine leckere Kaffeepause, mittags ein ausgiebiges Mittagsessen und nachmittags Kaffee, Kekse und selbstgebackenen Kuchen. Am Abend wartete dann um 18:30 Uhr schon das Abendessen auf uns. Im Anschluss an die Simulation und dessen Nachbereitung wechselte die Gruppe den Lernort und besuchte das Naturkundemuseum in Bielefeld. Hier konnten die Jugendlichen die Inhalte der Simulation auf ihre eigene Lebenswelt reflektieren. In der Ausstellung ging es um Wetter und Klimawandel im Laufe der Zeit in Westfalen. Nach der Führung durch das Naturkundemuseum zogen die Schülerinnen und Schüler in Kleingruppen durch die Innenstadt von Bielefeld, durch die großen Shoppingcenter und natürlich über den doch recht beachtlichen Weihnachtsmarkt.
Um 18.00 Uhr trafen wir uns dann alle wieder zum gemeinsamen Abendessen im „Kachelhaus“, wohin uns unsere beiden Seminarleiter eingeladen hatten. Bei Salaten, Schnitzel, Burger und anderen Leckereien aßen wir gemeinsam zu Abend, bevor der Bus uns um 20.00 Uhr wieder zurück nach Oerlinghausen in die Villa Welschen brachte. Zum Abschluss des Tages ging es noch einmal in den Seminarraum, wo die Schülerinnen und Schüler sich Abschiedsbotschaften schreiben konnten, die sie dann zuhause erst öffnen durften.
Ansonsten gab es an den Abenden aber immer wieder freiwillige Angebote. Man konnte in den „Räumen der Gemütlichkeit“ sitzen und spielen, es gab eine „Matherunde“, wo man tiefere Einblicke in den Mathematikstoff der EF bekam oder auch das Angebot, ein kostenloses Konzert in der Hedwigskapelle zu besuchen. So kam jeder auf seine Kosten und überall in der Villa Welschen standen die Schülerinnen und Schüler zusammen, um miteinander Zeit zu verbringen. Auch der interkulturelle Aben
d wurde von allen genutzt, um sich zu unterhalten, zu spielen oder bei verschiedenen Tänzen wie dem Belgijka sehr viel Spaß und Freude zu haben. So hieß es am Freitag, dem 28.11.2025 dann schweren Herzens Abschied nehmen. Die Zimmer mussten geräumt werden und es ging den Vormittag über noch einmal in den großen Seminarraum zur Evaluation der Woche. Nach dem gemeinsamen Mittagessen wartete dann auch schon der Bus auf uns, der uns zunächst zum Bahnhof nach Dortmund brachte. Dort verabschiedeten wir uns von unseren polnischen Freunden, die nun noch 14 Stunden Busfahrt vor sich hatten, für uns ging es mit dem Bus weiter zum Hembergparkplatz, wo um 16.30 Uhr unsere Tour nach Oerlinghausen endete.
Was bleibt noch zu sagen? Für uns Lehrer war es wieder einmal eine tolle Fahrt. Es ist immer wieder schön zu sehen, mit welchem Engagement hier in Oerlinghausen gearbeitet wird.
Abschließend sollen die Schülerinnen und Schüler aber auch noch zu Wort kommen. Wenn ihr – liebe Leute aus der jetzigen Stufe 10 – das lest, freut euch, denn auch im nächsten Jahr wollen wir wieder mit euch zusammen im November hier in die Akademie Am Tönsberg kommen für neue Projekte mit unseren polnischen Freunden aus Chorzów.
Jonas: Ich fand die Fahrt nach Oerlinghausen super und eine sehr schöne Erfahrung. Die Unterkunft hatte viel zu bieten, sodass man in den freien Zeiten auch etwas unternehmen konnte. Das Essen und die Zimmer waren sehr gut. Die Seminarleitungen waren sehr nett und konnten die Aufgaben auf Englisch sehr gut erklären. Sie haben alles verständlich rübergebracht, sodass wir auch in den Seminaren, bei Spielen oder bei den Workshops sehr viel Spaß hatten. Der Kontakt mit den polnischen Schülern war ebenfalls schön, denn obwohl wir nicht die gleiche Sprache sprechen, sind wir gut miteinander in Kontakt gekommen und hatten sehr viel Spaß zusammen. Zum Schluss kann man sagen, dass sich die Teilnahme an der Fahrt sehr lohnt, weil man neue Erfahrungen und Freunde gewinnen kann und es insgesamt sehr viel Spaß gemacht hat.
Dilana: Ich fand die Fahrt nach Oerlinghausen insgesamt sehr schön. Das Essen war wirklich lecker und abwechslungsreich und man hat gemerkt, dass sich Mühe gegeben wurde. Die Zeit im Seminarraum war sehr lustig und die Seminarleiter Karsten und Carolin waren unglaublich freundlich und hilfsbereit. Sie haben eine angenehme Atmosphäre geschaffen, in der man sich wohlgefühlt hat. Während der Fahrt habe ich viele neue Erfahrungen gesammelt und spannende Einblicke in eine andere Kultur bekommen. Besonders schön war der Austausch mit den polnischen Teilnehmenden, wir hatten zusammen viel Spaß und konnten viel voneinander lernen. Alles war sehr gut organisiert und liebevoll gestaltet. Für mich war die Klassenfahrt eine tolle Zeit, an die ich gerne zurückdenken werde.
Chahid: Oerlinghausen war für mich ein wirklich positives Erlebnis. Wir haben dort gemeinsam mit Schülern aus Polen gearbeitet und zusammen Lösungen für verschiedene Aufgaben entwickelt. Das Essen war hervorragend. Karsten und Carolin, die beiden Verantwortlichen, waren freundlich, gut organisiert, respektvoll und gleichzeitig humorvoll. Sie haben ihre Aufgaben wirklich professionell erledigt. Auch Frau Thiel und Herr Baltzer waren dabei. Sie haben uns Schüler begleitet, sich all unsere Anliegen angehört und waren immer für uns da, wenn etwas nicht gepasst hat. Beide waren äußerst aufmerksam und freundlich. Wer nicht dort hinfährt, verpasst definitiv etwas.
Bertug: Unsere einwöchige Klassenfahrt nach Oerlinghausen war eine wirklich schöne Erfahrung. Die Unterkunft hat sofort einen positiven Eindruck gemacht, die Zimmer waren sauber, ordentlich und gemütlich, sodass man sich direkt wohlfühlen konnte. Auch das Essen war überraschend gut und abwechslungsreich, sodass für jeden etwas dabei war. Besonders viel Spaß haben die verschiedenen Workshops gemacht, bei denen wir nicht nur viel gelernt, sondern auch gemeinsam gelacht und neue Erfahrungen gesammelt haben. Insgesamt war es eine tolle Woche, an die man sich gerne zurückerinnert.
Paula: Die Fahrt war wirklich überraschend lehrreich und durch die Projekte haben wir uns schnell mit den polnischen Schülerinnen und Schülern verstanden und gut zusammengearbeitet.
Lenja: Beim Oerlinghausen-Projekt hatten wir ein Rollenspiel, das richtig viel Spaß gemacht hat und uns als Gruppe nähergebracht hat. Die polnischen Teilnehmer waren superlustig, und es war schön, alle kennenzulernen – eine Erfahrung, die sich echt gelohnt hat.


